„Bei uns liegt der Fokus auf individuellen Gesprächen“

Von Nadina Nakicevic

Ärzt*in für Wien: Die Concisa Vorsorgeberatung und Management AG wurde 1995 mit der Administration des Wiener Wohlfahrtsfonds betraut, für welche Anliegen sind Sie zuständig?

Waltraud Auer: Die Concisa ist mit der Abwicklung der gesamten Administration des Wohlfahrtsfonds betraut. Dafür sind die verwaltungstechnischen Voraussetzungen sowohl in Bezug auf die Büroorganisation als auch Hard- und Software bei uns eingerichtet. Im Rahmen der Verwaltung setzen wir alle Bestimmungen der Satzung- und Beitragsordnung in unserem System und unseren Organisationsprozessen um. Darüber hinaus verwalten wir seit 2001 die Kammerumlage und seit 2008, nach Abspaltung der Zahnärztekammer von der Ärztekammer, auch den Kammerbeitrag der Zahnärzt*innen.

Ärzt*in für Wien: Können Sie uns einen Überblick über die Hauptaufgaben der Concisa Vorsorgeberatung und Management AG im Zusammenhang mit dem Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer für Wien geben?

Mag. Martina Meissner: Wir begleiten jede (Zahn)Ärztin und jeden (Zahn)Arzt ab Eintragung in die (Zahn)Ärzteliste während des gesamten Berufslebens bis zur Inanspruchnahme einer Leistung sowie die Hinterbliebenen der (Zahn)Ärzt*innen. Außerdem übernimmt die Concisa die Beitrags-, Antrags-sowie Leistungsverwaltung und ist auch für sämtliche Auswertungen für die Kammer zuständig.

Ärzt*in für Wien: Welche Kriterien müssen Anträge der Mitglieder erfüllen, um bearbeitet und zur Beschlussfassung vorbereitet zu werden?

Mag. Martina Meissner: Die Anträge müssen selbstverständlich die Erfordernisse des Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetzes erfüllen. Das heißt, die Willenserklärung bzw. der Wunsch der (Zahn)Ärzt*innen muss klar und deutlich formuliert und durch entsprechende Belege nachgewiesen sein.

Ärt*in für Wien: Wie viele Anträge werden pro Jahr insgesamt eingereicht und in welcher Zahl pro Kategorie?

Mag. Martina Meissner: Im Jahr 2024 gab es 1.364 Leistungsanträge, 628 Erlassanträge und 1.074 sonstige Anträge, das sind zum Beispiel Anträge auf Befreiung aufgrund von Altersversorgung oder Befreiung aufgrund von Bundeslandwechsel et cetera.

Waltraud Auer: Man muss dazu sagen, dass die Anträge im Laufe der Jahre sehr stark gestiegen sind. Dies hängt insbesondere mit den Leistungsanträgen zusammen, da geburtenstarke Jahrgänge nun in Pension gehen.

Detaillierte Auflistung aller Anträge aus dem Jahr 2024

Ärzt*in für Wien: Wie sieht das individuelle Service für die Mitglieder konkret aus?

Mag. Martina Meissner: Bei uns liegt der Fokus auf individuellen Gesprächen, in denen die Mitglieder ihre persönlichen Fragen stellen und ihre Anliegen einbringen können. Das Service Team ist stets besetzt und bearbeitet sowohl einfache Anfragen zu bestimmten Leistungen oder Beitragsvorschreibungen, wie etwa die Vorlage bestimmter Unterlagen als auch komplexe Anfragen in außergewöhnlichen Lebenssituationen der (Zahn)Ärzt*innen. In besonderen Lebenssituationen, wie etwa bei Geburt eines Kindes, Krankheit oder Arbeitslosigkeit, wird eine maßgeschneiderte Beratung angeboten.

Ärzt*in für Wien: Und welche Art von Anfragen erhalten Sie am häufigsten?

Mag. Martina Meissner: Dies ist von den Aussendungen abhängig. Nach den Hauptabrechnungen im Mai und Juni beispielsweise erhalten wir die meisten Fragen zu den Beitragsbescheiden oder zu allfälligen Rechtsmitteln dagegen. Bei den Kontonachrichten, die einmal jährlich verschickt werden, erhalten wir natürlich die meisten Fragen hierzu. Abgesehen davon kann man aber sagen, dass am häufigsten Fragen zu den Beitragsvorschreibungen oder zu der Übermittlung der Unterlagen gestellt werden.

Ärzt*in für Wien: Wie stellen Sie sicher, dass die Mitglieder regelmäßig und verständlich über relevante Änderungen, z. B. Pensionserhöhungen oder Kontonachrichten, informiert werden?

Waltraud Auer: Manche Dinge sind ohnehin bereits standardisiert und gesetzlich geregelt, wie der Versand der Kontonachrichten. Für alle Änderungen, die für die Mitglieder relevant sind, erfolgt eine gesonderte Information durch individuelle Schreiben oder Newsletter der Ärztekammer. Das Informationsbedürfnis innerhalb der Ärzteschaft ist unterschiedlich, aber ich denke, dass der Wohlfahrtsfonds schon sehr gut und umfassend informiert. Da ist in letzter Zeit schon einiges in der Kommunikationsoffensive passiert.

Ärzt*in für Wien: Wie wichtig sind Meldungen von Mitgliedern des Wohlfahrtsfonds hinsichtlich Adressänderungen, Mailadresse et cetera?

Mag Martina Meissner: Sehr, sehr wichtig.

Waltraud Auer: Essenziell.

Mag. Martina Meissner: Sämtliche Änderungen, insbesondere Adressen und Mailadressen, sollten jedenfalls sofort der Standesführung bekannt gegeben werden, damit wir weiterhin die Mitglieder erreichen und umfassend informieren können.

Waltraud Auer: Aber nicht nur bei Adressänderungen ist eine Meldung seitens der (Zahn)Ärzt*innen notwendig, sondern auch bei Änderungen der Anstellung, Tätigkeitswechsel et cetera. Nachdem die Standesführung keine rückwirkenden Ein- und Austragungen durchführt, kann es durchaus vorkommen, dass (Zahn)Ärzt*innen, die beispielsweise das Ende ihrer Anstellung in Wien nicht rechtzeitig melden, weiterhin beitragspflichtig sind.

Mag. Martina Meissner: Es ist auf jeden Fall zu Gunsten und im Interesse der (Zahn)Ärzt*innen jede Änderung sofort bekannt zu geben, um auch die tatsächlichen Lebensumstände abzubilden.

*Für Fragen und weitere Informationen steht Ihnen das Team der Concisa AG unter der Telefonnummer +43 1 501 720 oder unter der E-Mail-Adresse aerzte@concisa.at zu folgenden Zeiten zur Verfügung:

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